Der Stall ist leer…

„Bye bye Pony!“

Jetzt ist er weg. Der Dicke. Mein geliebtes Pony. Der Ford Mustang ist Geschichte. Das Leasing war zu Ende, die Rückgabe stand an. Dass dieser Tag kommen würde war klar. Nicht ganz so klar war, ob ich die Option ziehe und ihn übernehme und weiterfahre. Vieles sprach dafür. Wenig dagegen.

Doch am Ende entschied ich mich, schweren Herzens, dagegen. Der Hauptgrund dafür war die „drohende“ Bundestagswahl und die damit (aus meiner Sicht) verbundene Verschärfung der Hetze gegen alles was Verbrennungsmotor besitzt.

Gerne wäre ich ihn noch weiter gefahren – wir hatten viel Spaß zusammen. Außerdem war der Ford Mustang eines der unproblematischsten Autos, die ich je gefahren bin. Alles funktionierte bis zum Schluss ohne Murren – keine Rückrufe, keine Mängel, keine Überraschungen. Das Auto fuhr einfach, wenn man es brauchte. Es sprang an bei 35°C und bei -20°C. Und an Leistung hat es nie gemangelt.

Interessant war, dass man so stressfrei mit ihm reisen konnte. Er war einfach souverän, in jeder Lage, zu jeder Zeit. Keine Angst vor Überholmanövern, keine Angst vor Dränglern, entspanntes dahingleiten…

Oder anders: brachiale Kraft, dröhnendes Röhren des V8 bei Abrufen der vollen Leistung!

All das ging mit ihm. Meistens bin ich aber „gesurfed“ wie ich es nenne. Im Verkehr mitgeschwommen, zügig aber nicht „rasend“. Wenn es allerdings mal richtig frei war, es die StVO erlaubte und wenn ich Lust hatte, dann gab es auch schon mal die Sporen. Und dieses brachiale Losdonnern der 1,8t uramerikanischen Stahls, welches dem ein oder anderen Fahrgast auch schon mal ein lautes Jauchzen entlockte, das werde ich vermissen.

Und natürlich seine elegante, klassische und zeitlose Linie.

Für mich eine der schönsten modernen Interpretationen eines Klassikers. „Coke-bottle Design“ trifft auf Gegenwart.

Von vielen wurde ich gefragt, ob dieses Monster denn nicht Sprit verbrauchen würde ohne Ende. Interessanterweise war dies nicht der Fall. Zumindest nicht ungewollt. Im sogenannten „Regelbetrieb“ verbrauchte mein Pony im Schnitt 11,32 Liter auf 100km. Klar ist das „viel“ im Vergleich z.B. zu einem VW up! oder einem Ford Fiesta mit 60PS. Aber hier stehen 1.800 kg Stahl zur Bewegung an, welche mit 5 Litern Hubraum aus 8 Zylindern befeuert werden. Und dafür finde ich 11,32 Liter auf 100 km völlig in Ordnung.

Logischerweise kommt es – wie bei anderen Autos auch – auf die Fahrweise an. Da ich alle meine Autos mit der App „Spritmonitor“ logge, habe ich da einen sehr guten Überblick.

Gegenbeispiel gefällig? Opel Mokka X 1.4 turbo – rund 1.600 kg angetrieben von 150 PS aus 1,4 L Hubraum – Durchschnittsverbrauch bei mir: 10,85 L auf 100 km. Oder: Skoda Kodiaq 2.0 tfsi – 1.750kg und turbo-180 PS Durchschnittsverbrauch 11,93 L auf 100 km.

Ehrliche, solide und reproduzierbare Verbräuche „um die 11 Liter“ waren sein Markenzeichen – Ford Mustang GT

„Turbo läuft, turbo säuft“ lautet ein altes Sprichwort. Das Downsizing führt dazu, dass Autos unehrlich werden. Kleiner Motor = kleiner Verbrauch. Diese Rechnung geht nicht auf. Oder nur auf dem Teststand. Mit Softwareanpassung?

Da lobe ich mir mein ehrliches US-Pferd – bei einem 5L V8 erwartet man keine Verbrauchswunder und ist dann überrascht wenn der Bordcomputer nach 25km 120 km/h-Beschränkung eine 8,x als Wert ausweist.

„Nur tote Motoren müssen zwangsbeatmet werde“. Der Mustang war ein Sauger. Aber: es hätte auch noch einen Kompressor Einbausatz gegeben… 😉

Das einzige was ich am Mustang ein wenig vermisst habe, war der Allrad-Antrieb. Walter Röhrl sagte einst „..ein Auto mit nur zwei angetriebenen Rädern, ist nur eine Notlösung“.

Für 2025 hat Ford einen Hybrid-Mustang angekündigt. Natürlich einen V8-Hybrid. Der soll dann Allradantrieb haben.

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